Vorwort des August- / September-Rundbriefs

Liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter,

der Tod unseres Alterzbischofs, Joachim Kardinal Meisner, kam für uns alle doch überraschend. Der Liebe Gott hat ihn, im Sessel sitzend und dem Stundenbuch in der Hand, zu sich abberufen von dieser Welt. Der Kardinal war ein unermüdlicher Kämpfer und Zeuge Christi. Dabei hatte er keine Angst anzuecken. Die Tatsache, daß man so nicht jedem gefallen kann, störte ihn nicht. Er handelte nach der Maxime: Immer Christus und seiner Kirche ein gefolgsamer Diener zu sein.

Sein Nachfolger, Kardinal Woelki, beschreibt das so: „Er, Joachim Meisner wolle nur eines: für Gott verfügbar zu sein. (…) Für mich gehört diese Haltung der Verfügbarkeit und des Gehorsams Gott gegenüber, die uns Kardinal Meisner in seinem Leben so glaubhaft vorgelebt hat, zu den entscheidenden Dingen seines geistlichen Vermächtnisses. „Kein Mensch ahnt, was Gott aus ihm macht, wenn er sich ihm ganz überläßt“, so hat das einmal der hl. Ignatius von Loyola gesagt. Maria etwa … hat das getan. Sie hat sich ganz Gott überlassen: „Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe, wie Du gesagt hast“ (Lk. 1,38). Und Gott hat aus ihr die Mutter seines Sohnes gemacht, der gekommen ist, uns zu erlösen. Durch die Tat Gottes wurde Maria zur Mutter Gottes. Diese Haltung der Verfügbarkeit hat Kardinal Meisner von der Gottesmutter für sich und sein Leben abgeschaut. Deshalb war er zeitlebens ein marianisch gesinnter Priester und Bischof, der – wie Maria – sein ganzes Leben als Hingabe an Gott verstanden hat.

Wie Maria hat er dazu am Tag seiner Priesterweihe (…) sein freies „Ja“ gesprochen und es sein ganzes Leben in Treue durchgetragen, damit Gott dann aus ihm machen konnte, was er aus ihm machen wollte. Einen Zeugen des Glaubens, gradlinig und fromm, einen Mann des Gebets und der Kirche, der leidenschaftlich und mit Herzblut für das Evangelium eintrat. (…) [Er ist] das geworden,, was er immer hat sein wollen: ein Mann Gottes, ein unbestechlicher Zeuge des Glaubens, der das gelebt hat, was er verkündet hat.

(Der Text wurde entnommen der „Kirchenzeitung“ für das Erzbistum Köln, Nr 28, Seite 5, Kürzungen von mir).

Gottes reichen Segen, Ihr
Pater Andreas Fuisting

Das Geistliche Testament des Alterzbischofs finden Sie auf der Seite des Erzbistums Köln – auch als PDF.


– Rundbrief August / September 2017