Vorwort zum Juli-Rundbrief 2023

Liebe Gläubige,

in dieser Ausgabe fällt der Kölner Rundbrief ausnahmsweise um die Hälfte kürzer aus als gewöhnlich. Wir diskutieren innerhalb unserer Kommunität, aber auch im deutschsprachigen Distrikt unter den Mitbrüdern durchaus kontrovers über die Bedeutung des lokalen Rundbriefes und den Umfang, den er einnehmen soll. Während ältere Gläubige eher positive Rückmeldungen geben, nehmen vor allem jüngere Gläubige eher wenig von unseren Rundbriefen und Artikeln Kenntnis (was ebenso für das überregionale Informationsblatt gilt). Leider gehen dadurch auch Hinweise auf der Terminseite mit den verschiedenen Angeboten von Katechesen, Vorträgen und diversen Veranstaltungen teilweise unter. Freilich sind die lokalen Rundbriefe in erster Linie als eine Information über die liturgischen und seelsorglichen Angebote in den einzelnen Niederlassungen und Häusern gedacht. Gleichzeitig sollen darüber hinaus Artikel mit aktuellen, theologischen und spirituellen Themen eine zusätzliche Bereicherung sein. Auch wenn wir damit nur einen Teil unserer Rundbriefbezieher erreichen, ist das aus meiner Sicht die Mühe wert.

Die unterschiedlichen Meinungen sind wie schon erwähnt zum Teil altersbedingt. Die junge Generation ist mit den modernen Medien und dem Internet aufgewachsen und vertraut. Die Printmedien haben leider durch die modernen Medien an Bedeutung verloren. Vor allem junge Leute beziehen ihre Informationen mehrheitlich aus dem Internet und nicht mehr aus Büchern. Die Folgen sind nicht zu übersehen. Halbwissen triumphiert über profunde Kenntnisse. Allgemeinbildung, aber auch religiöse Bildung, sind im Niedergang begriffen. Die bequeme und schnelle Information über Kurznachrichten wird dem anstrengenden und zeitraubenden Lesen vorgezogen. Das soll kein Vorwurf sein, ist aber ein bedauernswertes Faktum. Doch haben wir als geistliche Gemeinschaft nicht die Aufgabe, wenigstens in unseren Kreisen diesem Trend entgegen zu steuern? Ich bin Eltern überaus dankbar, wenn sie ihre Kinder für das Lesen von Büchern begeistern. Das fördert nicht nur die Sprache, sondern wird auch später dazu führen, dass sie sich für wertvolle Literatur interessieren und sich dafür entsprechend Zeit nehmen. Die Ferien- und Urlaubszeit sind jedenfalls eine gute Gelegenheit, sich mit guter Literatur zu beschäftigen.

Es grüßt Sie alle herzlich im Gebet verbunden

Ihr P. Bernhard Gerstle FSSP