als ich vor genau vier Jahren von den Oberen hier in Rheinland geschickt wurde, konnte ich mir gar nicht vorstellen als waschechtes Dorfkind in einer Großstadt wie Köln zu leben. Tatsächlich waren die Startbedingungen hier in Köln alles andere als ideal. Mit Pater Gerstle und mir und dann auch mit dem Weggang von Pater Brüllingen musste die Kölner Niederlassung auf einen großen personellen Wechsel schauen, nachdem dort jahrelang die gleichen Priester ihren Dienst verrichtet hatten. Zudem war die Ankunft von Pater Gerstle und mir überschattet von der Corona-Pandemie, an der sich bekanntlich die Geister schieden … Dennoch wurde ich – gerade von den jungen Gläubigen – sehr schnell aufgenommen und akzeptiert, was mir eine große Hilfe war und wofür ich sehr dankbar bin.
Nach vier Jahren in Köln fällt mir nun der Abschied schwer. Obwohl ich anfangs nicht ins Rheinland gehen wollte und mit etwas Wehmut meine bayrische Heimat hinter mir ließ, muss ich sagen, dass mir nichts Besseres passieren konnte, als meine Ernennung für Köln. Land und Leute sind mir sehr ans Herz gewachsen und in gewissem Sinn zu meiner „zweiten Heimat“ geworden. Jedenfalls werde ich Köln mit seinem Dom vermissen! Für mich gilt es nun weiterzuziehen und dankbar auf die vergangene schöne Zeit zurückzublicken!
Ganz herzlich bedanken möchte ich mich an dieser Stelle vor allem bei P. Bernhard Gerstle, der mich als väterlicher Freund auf den ersten Schritten im Priestertum begleitet hat. Trotz des großen Altersunterschiedes bin ich sehr dankbar für die Freundschaft, die sich in den letzten Jahren zwischen uns entwickelt hat. Ebenso gilt mein Dank Pater Mendler, der unser Apostolat seit einem Jahr bereichert.
Nicht zuletzt gilt auch Ihnen allen mein Dank, für das entgegengebrachte Vertrauen und die Wertschätzung. Für einen Priester ist es immer schön, wenn seine Dienste in Anspruch genommen werden. In Köln konnte ich viele Erfahrungen sammeln und dafür bin ich sehr dankbar.
Meine neue Aufgabe werde ich im Seminar der Petrusbruderschaft in Wigratzbad antreten. Das nächste Jahr soll mir dort zur Vorbereitung dienen, damit ich – so Gott und die Oberen nach einem Jahr noch wollen – die Leitung des Spiritualitätsjahres, also der Erstjahrseminaristen, übernehmen kann. Schon jetzt soll ich Katechese für die neuen Seminaristen in der deutschen Sektion unterrichten. Des Weiteren muss ich auch ordentlich Französisch lernen, weil mehr als die Hälfte der Seminaristen sind französischsprachig. Zwar soll ich nur für die neuen deutschsprachigen Seminaristen zuständig sein, jedoch trägt man natürlich auch Verantwortung für den französischsprachigen Teil des Seminars. Zudem wünschen die Oberen, dass ich mich vom Seminar aus um die Jugendarbeit der Petrusbruderschaft im deutschsprachigen Raum kümmere und diese koordiniere. Es wird mir also nicht langweilig werden…
Zum Schluss bleibt mir nur eine Bitte: beten Sie gerne weiter für mich, auch wenn ich nicht mehr vor Ort tätig bin! Ich will auch Sie weiterhin im Gebet mittragen
Herzlich grüßt
Pater Josef Unglert