Vorwort zum März-Rundbrief

Liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter,

wie bereits in der letzten Ausgabe des „Kölner Rundbriefes“ angekündigt, hier ein kleiner Bericht anläßlich unseres 10jährigen Apostolats in Remscheid, Kirche St. Josef, Menninghauser Straße.

Als Herr U. Mutz damals, vor über zehn Jahren, mich in der Sakristei des Altenberger Domes aufsuchte, um zu fragen, ob Priester unserer Gemeinschaft von Köln aus bereit wären auch in Remscheid regelmäßig an Sonn- und Feiertagen die Hl. Messe zu zelebrieren, konnten wir noch nicht erahnen, welch fruchtbares Apostolat daraus erwachsen würde. Aber wie es immer ist beim Lieben Gott: Tu das Richtige und Er gibt seinen Segen dazu.

Kardinal Meisner zeigte sich ob des Anliegens sehr offen und bestimmte die Kirche St. Josef als würdigen und auch verkehrstechnisch sehr gut angebundenen Ort (zahlreiche Parkplätze vorhanden!).

Die Gläubigen, die Herr Mutz angesprochen hatte, waren zu einem ganz überwiegenden Teil gar nicht (mehr) mit der überlieferten Liturgie vertraut. Von Anfang an aber bemühten sie sich, dem zunächst ungewohnten Ablauf der Heiligen Messe zu folgen, sangen eifrig mit (Choral, wie auch Kirchenlieder) und tun dies bis heute. Rasch wurde eine Herrenschola gegründet, die unter Leitung der aus Wuppertal anreisenden Kirchenmusikerin (C-Examen) Frau Minja Pohl, auch häufig Propriums­gesänge mit in die Liturgie einbringt. Die Orgel schlägt in genialer Weise seit nun schon einigen Jahren der in Wuppertal Musiktheorie lehrende Franz Pembaur.

Zweimal im Jahr trifft sich die Personalgemeinde St. Josef im an die Kirche angrenzenden Pfarrsaal zum Frühstück nach dem Hochamt und gegenseitigen Austausch. Auch auf Wallfahrt waren wir gemeinsam schon, die nächste ist geplant und soll uns zur Gottesmutter nach Neviges führen.

Die lieben und stets freundlichen Gläubigen der Gemeinde St. Josef, Remscheid, freuen sich über jeden neu hinzukommenden Besucher und Mitfeiernden unserer Hl. Messe, jeden Sonn- und Feiertag um 8.00 Uhr (einzige Ausnahmen: 1. Januar und 1. Mai!).

Das Festhochamt fand statt am 20. Januar, dieses Jahr dem 2. Sonntag nach Erscheinung, mit der berühmten Perikope der Hochzeit zu Kana. Im folgenden eine stark gekürzte Version der Predigt:

„Frau, was willst du von mir? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“ Mit diesem Ausspruch zeigt Jesus Maria auf: Ich bin nun nicht mehr das Kind von Nazareth. Ich bin der Messias! Mit der Übernahme des messianischen Amtes, löst er das von zwischenmenschlicher Beziehung geprägte Band zu seiner Mutter auf. Denn als Messias hat er keine Mutter mehr, der er in kindlicher Ergebenheit Sohn sein könnte. Ab jetzt darf nur mehr ein Wille für ihn maßgebend sein – der Wille des himmlischen Vaters, der allein seine „Stunde“, den Zeitpunkt seiner Selbstoffenbarung durch ein Wunder, zu bestimmen hat.

Aber: Was Jesus seiner Mutter seit der Stunde zu Kana in Galiläa versagen muß, das kann der Messias der Frau um ihres Glaubens willen gewähren. D. h.: die Kraft des vertrauensvollen Glaubens Mariens, in der Stunde des menschlich so schmerzlichen Verzichtes auf das Mutterrecht, zieht die vom Vater bestimmte „Stunde“ früher herbei und läßt ihre stille Bitte eine überreiche Erfüllung finden.

Es grüßt Sie, Ihr

Pater A. Fuisting